Ein sehr hungriger Planet! Was wie eine Welle im Raum aussieht, ist tatsächlich ein neugeborener Planet, der sich durch seine staubige Wiege um eine jüngere Version unserer Sonne frisst. Eine weiße protoplanetare Scheibe im Zentrum des Bildes nimmt den Großteil des Rahmens ein. Die elliptische Wolke aus Staub und Gas besteht aus einigen Lücken, die eine ringartige Struktur in der Wolke bilden. In einer der größeren Lücken/Ringe ist ein kleiner Punkt (ein Planet) sichtbar. Credit: ESO/R. F. van Capelleveen et al. Was wie eine Welle im Raum aussieht, ist das heutige Bild der Woche, das einen neugeborenen Planeten zeigt, der sich durch seine staubige Wiege frisst, während er seinen Wirtstern umkreist. Dieses Bild, aufgenommen mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO in Chile, ist die erste klare Erkennung eines Babyplaneten in einer Scheibe mit mehreren Ringen. Diese sogenannten protoplanetaren Scheiben umgeben junge Sterne und erscheinen als scheibenförmige Strukturen aus Gas und Staub, oft mit Ringen wie dem in diesem Bild. Sie sind der Geburtsort von Planeten, und die Ringe sollen auf die Anwesenheit von (hungrigen) Planeten in der Scheibe hinweisen. Zunächst beginnen kleine Partikel in der rotierenden Scheibe sich anzusammeln und zu wachsen, während die Schwerkraft übernimmt und mehr Material aus der ursprünglichen Scheibe stiehlt, bis sie sich zu Embryoplaneten entwickeln. Die klare Erkennung des Planeten WISPIT 2b in diesem Bild ist ein wichtiger Schritt vorwärts in unserem Verständnis, wie Planeten entstehen. Er hat etwa das 5-fache der Masse von Jupiter, und sein Wirtstern ist eine jüngere Version unserer Sonne. Es verstärkt auch die Idee, dass Lücken von neu gebildeten Planeten geschaffen werden können — eine Vorhersage, die nur theoretisch gemacht wurde und nun beobachtungsseitig verifiziert wurde. ESO
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