Das Influenzavirus wurde modifiziert, um Bauchspeicheldrüsenkrebs zu behandeln. Wissenschaftler haben ein Influenzavirus umprogrammiert, um einen der tödlichsten Krebsarten der Welt zu suchen und zu zerstören – und die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den aggressivsten Krebsarten, mit einer fünfjährigen Überlebensrate von nur 8,5 %. Er breitet sich schnell aus, widersteht Behandlungen und wird oft erst zu spät erkannt. Aber Forscher der Queen Mary University of London haben möglicherweise eine überraschende neue Waffe gefunden: die Grippe. Das Team hat eine modifizierte Version des Influenzavirus entwickelt, die etwas Außergewöhnliches tut – sie infiziert nur Krebszellen, nicht gesunde. Dies wurde erreicht, indem ein spezifisches Protein hinzugefügt wurde, das an ein Molekül namens alpha v beta 6 bindet, das fast ausschließlich auf Bauchspeicheldrüsenkrebszellen zu finden ist. Einmal im Inneren vermehrt sich das Virus, bis die Zelle platzt – und tötet den Tumor von innen heraus. Noch vielversprechender: Das Virus repliziert sich und breitet sich auf benachbarte Krebszellen aus, wobei der Prozess immer wieder wiederholt wird. Die Forscher testeten das Virus an Mäusen mit menschlichen Bauchspeicheldrüsen-Tumoren. Es funktionierte. Das Tumorwachstum stoppte, mit minimalen Nebenwirkungen. Und indem das Virus so konstruiert wurde, dass es im Blutkreislauf überlebt, könnte die Behandlung eines Tages Tumoren anvisieren, die sich im ganzen Körper ausgebreitet haben – nicht nur lokal begrenzte. ["Der neuartige onkolytische Adenovirus-Mutant Ad5-3Δ-A20T, der auf αvβ6-Integrine umgeleitet wurde, eliminiert effizient Bauchspeicheldrüsenkrebszellen." Molecular Cancer Therapeutics, 2018]